9.9.21
Clean Code

Clean Code Development: Die Grade

Clean Code Developer ist man nicht einfach, sondern man entwickelt sich über die Zeit und über viele Übungen hinweg zu einem. Es geht nicht darum, ein paar Prinzipien und Praktiken auswendig zu lernen, sondern das gesamte Wertesystem tiefgreifend zu verinnerlichen. Deshalb ist das Wertesystem von Clean Code Development (CCD) in 5 Stufen unterteilt, die man als Entwickler eine nach der anderen erklimmt. Allerdings ist der gesamte Prozess als ewiger Kreislauf zu sehen: wer alle Grade bearbeitet hat, beginnt wieder von vorne.

Die fünf primären Clean Code Development Grade

Der rote Grad

Ab dem roten Grad gilt es, einen ersten Teil der Clean-Code-Developer-Bausteine in die tägliche Arbeit einzubringen und immer wieder zu üben. Der Rote Grad ist so gestaltet, dass jeder Entwickler mit minimalem Aufwand einsteigen kann. Veränderungen an den Projektverhältnissen sollten kaum nötig sein. Seinen Weg als Clean Code Developer kann also jeder auch „in aller Stille“ beginnen ohne direkt das ganze Team zu informieren. 

Der orangene Grad

Nachdem im roten Grad die Grundlagen für den Prozess der kontinuierlichen Verbesserung geschaffen wurden, geht es im orangefarbenen Grad darum, einige fundamentale Prinzipien auf den Code anzuwenden und erste Erfahrungen zur Produktivitätssteigerung zu gewinnen: Der Automatisierung von Abläufen. Da nur korrekter Code guter Code ist, dient die Automatisierung der Korrektheitsprüfung. Es geht also nicht um eine Nice-to-have-Eigenschaft von Code, sondern um seine Essenz. 

Der gelbe Grad

Der gelbe Grad steht ganz im Zeichen automatisierter Tests. Beim orangen Grad ging es noch um die von außen ansetzbaren Integrationstests. Für sie war nicht unbedingt ein Eingriff in den Code nötig. Ab dem gelben Grad allerdings geht es nicht mehr ohne Tests unter der Oberfläche. Und nicht nur das: Getestet werden sollen die kleinstmöglichen Einheiten, nicht nur funktionale Durchstiche. Das bedeutet eine Änderung der Codierungspraxis, denn sonst lassen sich einzelne Klassen nicht isoliert, d.h. unabhängig von genutzten Diensten prüfen. Deshalb gehören zum gelben Grad auch objektorientierte Prinzipien, denn nur mit ihnen ist eine Ablösung von zu testendem Code von seinem "Untergrund" möglich. 

Der grüne Grad

Im grünen Grad geht es weiter mit der Automatisierung. Diese ist der Schlüssel zur Produktivität und Reaktionsfähigkeit. Nur wenn maximal viele Tätigkeiten in der Softwareentwicklung automatisiert sind, kann sich der Clean Code Developer auf das Wesentliche konzentrieren: die Implementation von Kundenanforderungen. Ohne Automatisierung hängt die Entwicklung sonst oft an Kleinigkeiten - das kostet Zeit. Korrektheitsprüfungen und Releases sind dann mehr Strafe denn Mittel zum Erfolg. Nach der Automatisierung der Tests steht jetzt allerdings die Produktion auf dem Plan. Code am Entwicklerarbeitsplatz zu testen, ist eine Sache. Ihn auf einem unabhängigen Rechner erfolgreich zu übersetzen und zu testen, eine andere. Nur so lassen sich mehr oder weniger subtile Abhängigkeiten von den einzelnen Entwicklerarbeitsplätzen finden. Garniert wird diese Praxis dann noch mit weiteren Prinzipien zur Codestrukturierung und einem Werkzeug für bessere Architekturen.

Der blaue Grad

Mit dem blauen Grad geht es auf die Zielgerade des CCD-Wertesystems. Jetzt geht es darum, die Automatisierung noch einen Schritt weiterzutreiben. Nach Übersetzung und Test steht jetzt das Deployment auf dem Programm. Vor allem geht es im blauen Grad aber nun um Aspekte der Softwareentwicklung jenseits von Code und Tools: Clean Code Developer kümmern sich nicht nur um gute Strukturen im Kleinen, sondern planen sie von vornherein im Großen. Es geht also um Architektur. Da wir uns jedoch bewusst sind, dass keine Planung eine perfekte Lösung definieren kann, gehört nicht nur zur Architektur, sondern zur Softwareentwicklung insgesamt auch ein passendes Vorgehensmodell. Das ist iterativ und soll während der Arbeit am blauen Grad nun auch eingeübt werden.

 

Der schwarze und weiße Grad

Der schwarze Grad 

Auf der Stufe des schwarzen Grades trägt der CCD-Interessent ein schwarzes Armband, um sich als „Suchender“ auszuweisen. Er arbeitet jedoch nicht täglich im Sinne des CCD-Wertsystems an sich. Das Armband des schwarzen Grades signalisiert lediglich Interesse und erinnert daran, die Voraussetzung für die Arbeit am roten Grad zu schaffen. Schwarze Armbänder können daher ohne Einschränkung verteilt werden. Sie sind virale Werbeträge für Clean Code Developer.

Der weiße Grad

Mit dem weißen Grad schließt sich der Kreis. Er vereinigt alle Prinzipien und Praktiken der farbigen Grade. Wer den weißen Grad erreicht hat, arbeitet ständig an allen Facetten des Wertesystems. Da solche gleichschwebende Aufmerksamkeit jedoch schwer herzustellen ist, erwarten wir, dass der Clean Code Developer nach einiger Zeit wieder mit der Arbeit im Gradesystem von vorne beginnt. Nachdem er nach 21 Tagen wieder beim roten Grad beginnt, kann er sich in seiner täglichen Praxis etwas mehr auf einen Ausschnitt des Wertesystems konzentrieren. Das dient der Verfeinerung der Anwendung der Aspekte der einzelnen Grade. Beispiel: Die Praktik der Versionskontrolle ist nicht binär. Wer sie vom roten Grad an im Einsatz hatte, reizt sie nicht unbedingt aus. Wenn er vom weißen zum roten Grad zurückgeht, gibt er sich die Chance, in der Wiederholung tiefer in die Versionskontrolle einzusteigen. Es gibt kein Prinzip, keine Praktik, die nicht davon profitieren würde, sich ihr in wiederholten Durchläufen des Gradesystems noch einmal zu widmen.

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