Hohe Nutzerfreundlichkeit macht 3D-Druck für Jedermann möglich
Durchdachtes Sicherheitskonzept steuert Druckmengen und OE-Lizenzen
Offene API – Alle 3D-Druckerhersteller können sich mit der Lösung connecten
Die Würth Additive Group ist Teil der Würth-Gruppe und bietet weltweit eine umfassende Palette an 3D-Druck-Lösungen für produzierende Industriekunden an. Neben dem Verkauf von 3D-Druckern, Filamenten, Druckmaterialien und spezieller Arbeitsschutzausrüstung für die additive Fertigung, unterstützt die Würth Additive Group auch bei der Konstruktion und Entwicklung benötigter Teile.
Die Würth-Gruppe ist einer der weltweiten Marktführer im physischen Inventarmanagement. Die Vision der Würth Additive Group ist es, diese Marktführerschaft auf das digitale Inventarmanagement auszuweiten, indem sie die physische und die digitale Welt miteinander verbindet. Die Additive Fertigung dient als Brücke zwischen diesen Welten – nicht nur als Technologie, sondern als Dienstleistung: Digital Inventory Services.
Ein Monteur benötigt ein Teil. Statt wie bisher mühsam das Lager zu durchforsten, zum nächsten Teilehändler fahren oder lange Lieferzeiten in Kauf nehmen zu müssen, geht er einfach an einen Automaten, gibt dort über ein Interface das benötigte Teil ein und lässt es sich vor Ort drucken. Keine Lagerkosten, keine Lieferkosten, keine langen Wartezeiten.
Die größte Herausforderung bei der additiven Fertigung ist das Risiko der unkontrollierten Vervielfältigung. Besitzt der Kunde einmal die Druckdatei eines Teils, kann er es theoretisch unendlich oft reproduzieren – was zu entgangenen Lizenzeinnahmen für die Inhaber des geistigen Eigentums führt. Die Frage ist: Wie können wir kontrollierte Druckmengen sicherstellen und die Rechte des geistigen Eigentums schützen?
Selbst bei Verwendung genehmigter Druckdateien und standardisierter Materialien, können die Ergebnisse des 3D-Drucks erheblich variieren. Anders als bei der traditionellen Fertigung fehlt es bei additiven Verfahren an einer formalisierten Qualitätssicherung, die die Wiederholbarkeit und die Einhaltung der Erstausrüstungsstandards gewährleistet. Die Etablierung eines solchen Prozesses ist entscheidend für eine breitere Akzeptanz.
Die Bedienung eines 3D-Druckers ist heute noch relativ komplex und erfordern technisches Know-how vom Anwender. Nicht jeder kann „einfach so“ das Teil drucken, das er im Moment benötigt. Es gibt also keine optimale User Experience für die additive Fertigung.
Die Additive Group plant die Lösung in mehreren Märkten und bei einer Vielzahl unterschiedlicher Kunden einzuführen. Dem gegenüber steht eine enorme Anzahl an 3D-Drucker-Herstellern und -Modellen sowie unterschiedlichste Technologien, Drucksystemen und -Anwendungen.
Die Vision malt das Big Picture, jedoch fehlten zu Beginn ausgearbeitete Business Cases, wie Digital Inventory Service profitabel eingesetzt werden kann. Außerdem fehlte es an prägnantem Marketing-Material, um die Lösung innerhalb der Würth-Gruppe wie auch später bei ersten Pilotkunden verkaufen zu können.
In der 3-monatigen Konzeptentwicklung haben wir aus der Vision der Würth Additive Group einen strukturierten und umsetzbaren Plan erstellt. Wir haben Business Cases definierten, führten ausgiebig User Research durch, konzipierten erste Click-Dummies und entwarfen eine Systemarchitektur, die die Herausforderungen adressierte. Weiter unterstützen wir die Additive Group dabei das durchdachte Konzept anschaulich zu präsentieren, um so nicht nur das Go der Würth-Gruppe zu bekommen, sondern auch erste Pilotkunden an Bord zu holen.
Würth Digital Inventory Services
Um unbefugte Vervielfältigungen zu verhindern, verschlüsselt das System die Druckdateien, bevor es sie an den 3D-Drucker sendet. Der Drucker bleibt via IoT mit dem System vernetzt und stellt sicher, dass jedes Teil nur in genehmigten Mengen gedruckt wird, während die gesamte Produktion für die Einhaltung der Vorschriften und die Lizenzierung verfolgt und dokumentiert wird. Damit werden die Teile nicht nur lizenzierbar, es wird auch ein völlig neuer Absatzkanal für die IP-Besitzer geschaffen.
Um die OE-Qualitätsstandards der Teile sicherstellen zu können, integrierten wir einen mehrstufigen Qualitätssicherungsprozess. Dieser besteht aus einer Kombination aus Drucküberwachung in Echtzeit, Validierung der Druckeinstellungen und strengen Qualitätskontrollen nach jedem Druck. Dabei wird der Anwender Schritt für Schritt angeleitet und es entsteht eine lückenlose Qualitätsdokumentation.
Wir haben die User Experience (UX) in den Mittelpunkt gestellt. Durch intensive Befragung erfahrener 3D-Druckanwender, On-Site-Visits und Usability Tests konzipierten wir eine vollumfängliche User Journey, die die Grundlage der intuitiven Benutzeroberfläche darstellt. Das Ergebnis ist eine Applikation, die den Anwender an die Hand nimmt und ihn durch den kompletten Prozess führt.
Für maximale Flexibilität in der Nutzung, haben wir eine offene API entwickelt, die es ermöglicht, verschiedene Druckersysteme in die Applikation zu integrieren. Das System ist außerdem cloudbasiert und skalierbar, sodass es für eine Vielzahl von Kunden und Druckern angepasst werden kann. Dadurch ist die Lösung zukunftssicher und kann bei Bedarf erweitert werden.
Durch den Einsatz von IoT-Technologie, modernen Sicherheitsmechanismen, einer skalierbaren Cloud-Architektur sowie intuitiver Usability konnten wir die Würth Additive Group dabei unterstützen, ihre Produkt Vision von Digital Inventory Services in eine mehrwertstiftende Lösung zu verwandeln.
Die aktive Vertriebspipeline und engagierte Pilotkunden zeigen ein starkes Marktpotenzial für Digital Inventory Services. Die Lösung bietet nicht nur neue Monetarisierungsmöglichkeiten, sondern adressiert auch zentrale Herausforderungen der Branche: Schutz des geistigen Eigentums, Qualitätskontrolle, nahtlose Integration mit verschiedenen 3D-Drucktechnologien sowie ein benutzerfreundlicheres Druckerlebnis.
Für die Vision „Leadership im digitalen Inventarmanagement“ haben wir damit den technologischen Grundstein gelegt – was folgt ist die Mammutaufgabe diese Technologie in die fest eingefahrenen Prozesse der Lieferkette zu integrieren. Die Vorteile liegen auf der Hand: weniger Lagerhaltungskosten, weniger Transportkosten, weniger CO2-Emmissionen. Kurzum: Die (R)Evolution der Supply Chain.